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Der Name des Dorfes wird als Feketh in einer Urkunde aus der Arpaden-Zeit, dann in einer Zusammenschreibung aus 1372 erwähnt. Feked war zu dieser Zeit im Besitz der Zisterzienser-Abtei von Cikádor (heute Bátaszék). Es ist anzunehmen, dass die Ortschaft bis zu der türkischen Besetzung bewohnt war. In den 1600er Jahren war das Gebiet entvölkert. Nach dem Ende der Türkenherrschaft, ab den 1720er Jahren wurde das Dorf mit Deutschen aus dem Gebiet Fulda neu bevölkert. Von der fuldischen Herkunft der Siedler zeugt neben den Matrikeln auch der Ortsdialekt. Ein bedeutender Teil der Einwohner ist bis heute deutschsprachig

Zusammenschreibung der Pécsvárader Abtei (1727)

Militärvermessung (1869-87)

Die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts war die harte Zeit der Niederlassung. Auf die Ankömmlinge wartete in ihrer neuen Heimat eine mühselige Arbeit: sie mussten die Wälder roden, um Hausplätze zu schaffen sowie um Ackerfeld und Wiesen zu gewinnen. Dank der fleißigen Arbeit der Ahnen begann das Dorf ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu florieren. Die Bewohner beschäftigten sich in erster Linie mit Landwirtschaft. Bei jedem Haus gab es Federvieh, Schweine, Schafe, selbst die Ärmeren hatten im Stall ein-zwei Kühe. Von der am Abend frisch gemolkenen Milch machte man Quark und Butter. Die Milchprodukte hat man dann nach Pécs bzw. nach Pest gebracht. Im nahe liegenden Wemend hat man berühmte Käsesorten aus der Fekeder Milch hergestellt, so ist es kein Zufall, dass in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg neben 800 Schafen, 600 Kühe und 57 Pferde den Unterhalt der hier lebenden etwa 850 Menschen sicherten. Neben der Tierzucht beschäftigten sich die Dorfbewohner auch mit Weinbau, ab dem 18. Jahrhundert wurden in den Kellern hervorragende Weiß- und Rotweine gemacht.

Die Blütezeit des herkömmlichen Bauerndorfes Feked begann im 20. Jahrhundert, 1910 zählte das Dorf bereits 801 Einwohner. Zahlreiche Handwerker boten ihre Dienste an, neben drei Geschäften für Mischwaren hatte das Dorf auch eine Metzgerei. Die Bahnstrecke Bátaszék-Pécsvárad wurde 1911 eröffnet, und hat ganz bis 1997 die Verbindung nach Pécs gesichert.

Die Kinder haben die örtliche Schule besucht, das kulturelle Leben wurde von der Arbeit auf dem Feld und von den Feiertagen und Festen bestimmt, die Männer hat der 1908 gegründete Leseverein zusammengeführt. Die Bräuche und der christliche Glaube durchdrangen das Leben der Menschen.
Der Erste Weltkrieg und die darauf folgenden Ereignisse haben die Gemeinschaft stark in Mitleidenschaft gezogen, viele Männer sind von der Front nicht mehr zurückgekehrt. Zwischen 1918-1921 wurde Feked zu einem Grenzdorf und zu einem Teil der serbischen Besatzungszone. Neben den Kriegsverlusten hatte das Ein-Kind-System auch eine verheerende Folge auf die Gemeinschaft: die reichen Fekeder wollten nach dem ersten Kind keine weiteren Kinder mehr, so ging die Bevölkerungszahl zurück. Im Zweiten Weltkrieg sind mehrere Fekeder in den Volksbund eingetreten, viele mussten in das deutsche Heer einrücken. Auch auf die zuhause gebliebenen warteten Torturen. Die Russen sind am 28. November 1944 in Feked einmarschiert. Zu Weihnachten hat man die Frauen zwischen 16 und 30 Jahren, sowie einen Teil der zuhause gebliebenen Männer, in die Sowjetunion, zum „malenkij robot” verschleppt. Sie mussten in Bergwerken, bei Kanal- und sonstigen Bauarbeiten Zwangsarbeit leisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Großteil der deutschsprachigen Bevölkerung unter Berufung auf die Kollektivschuld aus Ungarn vertrieben. In Feked kam es am 15. September 1947 zur Aussiedlung. Auf der Liste standen 36 Familien, die man mit Zügen nach Pirna gebracht hat. In ihre Häuser siedelte man Familien aus Oberungarn und aus der Gegend von Isaszeg. Die Fekeder gaben es aber nicht auf, sie flüchteten der Reihe nach nach Hause, und sie haben durch zähe Arbeit ihr enteignetes Hab- und Gut zurückerworben.

Während des Kommunismus wurde 1949 die LPG gegründet. Die Menschen begannen, nachdem sie ihre Felder verloren haben, in der LPG auf der Trefort-Puszta oder in der Forstwirtschaft zu arbeiten. Zu Hause hat aber jede Familie ihren Garten bebaut, den Weingarten gepflegt und Tiere gehalten. In den 60er Jahren kam es zu einem rasanten Bevölkerungsrückgang, die jungen Leute sind in die Städte gezogen und sind auch dort geblieben. Die mit zusammengezogenen Schulklassen funktionierende Schule schloss ihre Tore 1978.

Die Zahl der Dorfbewohner liegt heute konstant bei etwa 200, es gibt aber immer wieder neue Familien, die ihr Leben in diesem kleinen stillen Dorf vorstellen.